Sehenswürdigkeiten in Hangzhou und Suzhou
Sehenswürdigkeiten in Hangzhou
Schon Marco Polo war auf seiner Reise im Jahr 1280 nach Hangzhou gelangt und war fasziniert von der Größe (wahrscheinlich zählte die Stadt schon damals 1 Mio. Einwohner!) und Pracht der damaligen Hafenstadt. Im Lauf der Zeit verlandete die Bucht, was dem reichen kulturellen und landschaftlichen Erbe aber keinerlei Abbruch tut.
Westsee (Xihu)
Das Stadtbild von Hanghzhou ist geprägt von dem in ganz China berühmten Westsee. Ein Spaziergang in den frühen Morgenstunden oder am Abend ist besonders schön. Parkanlagen wie z.B. der Park Huagang Guanyu mit seinen Pavillons, Brücken und Fischteichen, alten Päonien-Bäumen und ehemaligen Wohnhäusern reicher Bürger, laden zum Verweilen ein. Per Boot kann man zu den kleinen Inseln in der Mitte des Sees gelangen und die traumhafte Landschaft genießen.Künstlich aufgeschüttet hat man 1607 die Insel der kleinen Ozeane (Xiaoyinzhou), die mit vier kleinen Seen mit Lotosblumen und Goldfischen und ihren Pavillons heutzutage zahlreiche Besucher anlockt.Auf der Insel Gushan stand der im 19. Jahrhundert während der Taiping Revolte zerstörte Palast der Song-Kaiser, der dem Sommerpalast in Peking als Vorbild diente. Heute kann man an dieser Stelle das Provinzmuseum Bowuguan besichtigen.Interessant ist die Entstehung des nur etwa 1,5 Meter tiefen Sees: Während der Tang-Dynastie im 8. Jahrhundert hat man ihn als Bucht des Qiantang-Flusses ausgehoben und diese schließlich durch eine Sandbank vom Fluss getrennt.
Lingyin-Tempel
Der Lingyin-Tempel (Tempel der Seelenzuflucht) wurde 326 n. Chr. durch den Mönch Huili, gegründet. Dieser war einer der ersten buddhistischen Missionare aus Indien. Der Tempel wurde insgesamt 16 mal durch Kriege zerstört und wieder aufgebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts, also am Ende der Qing-Dynastie wurde der heutige Bau erstellt. Der Tempel beherbergt eines der größten und reichsten Zen-buddhistischen Klöster in China.Zwei Sutrensäulen sowie zwei, allerdings beschädigte, Steinpagoden (in einer davon werden gemäß Überlieferung Huilis sterbliche Überreste aufbewahrt) sind noch Originale aus dem 10. Jahrhundert. Bemerkenswert ist, dass das Kloster während der Kulturrevolution (1966 - 1976) keinen Schaden genommen hat. Wahrscheinlich ist dies auf den Einsatz des damaligen Premierministers Zhou Enlai zurückzuführen.In der Blütezeit des Tempels im 10. Jahrhundert lebten hier rund 3.000 Mönche. Auf dem Weg zum Tempel kann man knapp 400 Skulpturen, Reliefs und Höhlen bestaunen, die in die Felsen des Berges Feilai Shan gemeißelt sind. Besonders bekannt ist hier die lachende Darstellung des Maitreya Buddha.
Museum für Traditionelle Chinesische Medizin
Bereits im Jahr 1874 wurde die noch heute betriebene Hu Qingyu-Apotheke für traditionelle chinesische Arzneien gebaut. Hier befindet sich auch das Museum für Traditionelle Chinesische Medizin. Die Architektur des Gebäudes ist typisch für ein Handelshaus zum Ende der Qing-Dynastie.
Hangzhou - die Seidenstadt
In Hangzhou hat die Herstellung von Seide Tradition. Hier befinden sich verschiedene Seidenfabriken. Bestaunen und kaufen kann man das edle Textil auf dem Seidenmarkt.
Besuch einer Teeplantage
Wer eine Reise nach Hangzhou macht, darf den Besuch einer der zahlreichen Teeplantagen in den Bergen der Umgebung nicht auslassen. Sie prägen das Landschaftsbild und sind doch gut in dieses eingegliedert. Hier wird der berühmte Drachenbrunnen-Tee (Longjing Cha) oder der Meijian Cha, beides köstliche Grüntee-Sorten, angebaut. Man kann kürzere und längere Wanderungen durch die Berge unternehmen.
Wasserdorf Tongli
Das traditionelle Wasserdorf Tongli liegt etwa 20 km entfernt von Souhzou. Die Häuser der historischen Innenstadt wurden um fünf kleine Seen herum gebaut. 40 Brücken aus Stein, die älteste davon ist über tausend Jahre alt, verbinden die verschiedenen Stadtteile miteinander. Während der Ming- und der Qing-Dynastie lebten viele Beamte und Kaufleute in Tongli. Einige ihrer Wohnhäuser mit typischen, kunstvoll geschnitzten Fenstereinfassungen, gemusterten Ziegeln und hübschen Gärten sind immer noch gut erhalten und können bei einem Spaziergang durch den Ort bestaunt werden.Inmmitten des Ortes befindet sich der paradiesisch schöneTuisi-Garten, der zum Verweilen und Ausruhen einlädt.
Suzhou – Venedig des Ostens
Suzhou, eine der ältesten Städte im Jangtsekiang-Becken, liegt in der Nähe von Shanghai, nur eine Stunde mit dem Zug entfernt. Viele historische Sehenswürdigkeiten sind hier noch original erhalten. Aufgrund der 72 Kanäle, die durch die Stadt führen, und der etwa 400 Brücken wird Suzhou häufig als "Venedig des Ostens" bezeichnet. Bereits im späten 13. Jahrhundert berichtete Marco Polo von sechstausend Brücken, klugen Geschäftsleuten, fähigen Fachleuten aller Handwerke, sehr weisen und deshalb als Heilige verehrten Männern und herausragenden Ärzten der Naturheilkunde. Dieser Personenkreis war für die Gestaltung der kunstvollen Gartenanlagen verantwortlich, die bis zum heutigen Tag Suzhous beliebteste Sehenswürdigkeiten sind.
Wie so oft in China prallen hier Altertum und Moderne aufeinander. Seit dem 14. Jahrhundert bis in die heutige Zeit hat die Stadt die "Nase vorn" in der Seidenproduktion. Das gut ausgebaute Netz von Handelswegen und Transportverbindungen (auch auf dem Wasser, z.B. der Kaiserkanal) hat Suzhou, das immer schon ein bedeutendes Handwerks- und Handelszentrum war, schon früh den Weg freigemacht zur Boomtown.
Die 2500 Jahre alten Stadtmauern und die noch existierenden Teile der Altstadt – Wassergräben, Tore, von Bäumen gesäumte Kanäle, Steinbrücken, Kopfsteinpflaster und weiss getünchte alte Häuser – wurden in den letzten Jahren immer weniger. Suzhou erlebt einen wirtschaftlichen Boom, der rund um die Stadt grosse Industriegebiete entstehen lässt.
Das alte Zentrum wird aber erhalten und ist nach wie vor von Wasseradern durchgezogen und begrünt. Es ist so viel vom ursprünglichen Charakter erhalten geblieben, dass sich ein auch ein mehrtägiger Aufenthalt lohnt.Für Chinesen gehört Suzhou zu den beliebtesten Touristenzielen des gesamten Landes. In den Hauptreisezeiten ist die Stadt mit Besuchern überfüllt, was einerseits für eine ausgelassene Atmosphäre sorgt, andererseits jedoch unweigerlich bedeutet, dass man die Gärten nur in Ausnahmefällen in der ihnen ursprünglich angedachten Ruhe erleben kann.
Die drei berühmtesten Gärten – Wangshi Yuan, Shizi Lin und Zhuozheng Yuan – locken das ganze Jahr über Besucher an. Es gibt allerdings noch etliche andere, ebenso schöne, aber weniger bekannte Gärten – insbesondere Canglang Ting und Ou Yuan. Die verschiedenen Jahreszeiten fördern überraschend wenig Unterschiede zutage und lassen die Gärten ganzjährig ihren Reiz behalten, wenngleich der Frühling mit seinen Blüten und leuchtenden Farben die wohl schönste Zeit für einen Besuch darstellt.
Wasserdorf Wuzhen
Ein Tagesausflug von Hangzhou ins Wasserdorf Wuzhen gleicht einer Reise in die Vergangenheit. Einfache, traditionelle Holzhäuser und kleine Kanäle prägen das idyllische Ortsbild. Anfang der 1990er Jahre hat man die Stadt aufwändig saniert und restauriert, um die historische Pracht nicht dem Verfall preiszugeben. Zwei Bereiche, der westliche Teil des Ortes, die Wuzhen Zone, und die Dongzha Zone, wurden in Freilichtmuseen umgewandelt. Letztere ist zweifelsohne die trubeligere der beiden, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Läden beliebt bei Touristen und Einheimischen. In der Xizha Zone taucht der Besucher ein in Ruhe und Harmonie. Dieser Ortsteil besteht aus 12 Inseln die durch insgesamt 72 Brücken verbunden werden. Ein paar Geschäfte und alte Handwerksbetriebe sind zu finden, sowie zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten, die sich in modernisierten historischen Gebäuden befinden.Sehenswert sind außerdem eine alte Apotheke, das Mao Dun-Museum (das ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers Mao Dun), ein Museum mit Betten aus verschiedenen Epochen. Es gibt noch etliche weitere Wasserdörfer rund um Shanghai und Hangzhou, bei ausreichend Zeit empfielt sich auch eine Übernachtung in einem kleinen Wasserdorf, um die Atmosphäre auch am Abend und morgens geniessen zu können.